Für Institutionen und Personen, die Google Classroom aktiv nutzen, gibt es viele Tipps und Tricks, die helfen, Arbeitsabläufe und Verwaltungsaufgaben schneller zu erledigen, sodass mehr Zeit für den Unterricht bleibt. Hier ist ein Erfahrungsbericht:
Die Struktur der Jahreskurse funktioniert schnell und gut. Damit ich über die Jahre nicht durcheinanderkomme, schreibe ich das Schuljahr in die Infozeile, unter den Kursnamen. Das wird dann in Google Drive übertragen. So sehe ich nicht nur den Kurs, sondern weiss auch, welches Schuljahr es war. Jahrgangsübergreifende Kurse, wie z. B. Projektunterricht, die im ganzen Jahr und in mehreren Klassen gleichzeitig unterrichtet werden, erstellen wir gemeinschaftlich: Ich lade meine Kollegen als zusätzliche Lehrkräfte ein. Wir strukturieren die Themen nach den Projektphasen und kennzeichnen sie wie folgt:
In meinen anderen Jahreskursen, wie z. B. Mathematik, benenne ich die Themen nach dem Unterrichtsmaterial (z. B. 3a Potenzen und Regeln) oder in Englisch nach Units 1, 2, 3, etc. Diese Struktur hilft mir, meinen Kollegen und meinen Schülern, Ordnung zu halten.
Ich stelle das Material als Material und nicht als Aufgabe ein: Dadurch wird keine E-Mail an die Schüler generiert. Ich poste Aufgaben als Aufgaben, wenn etwas tatsächlich digital zu bearbeiten und abzugeben ist. Sonst wird die Lehrerübersicht „Bearbeiten“ unnötig gross. Ausserdem gebe ich jeder Aufgabe eine eindeutige Nummer #001, #002, damit wir schnell erkennen können, um welche Aufgabe es sich handelt. Emojis für Prüfungen, Zertifikate oder Emojis, die Gruppen- oder Einzelarbeit anzeigen, schaffen zusätzliche Klarheit.
Was mir sehr gut gefällt, ist, dass ich Aufgaben im Voraus vorbereiten kann, die aber noch nicht als Entwürfe für die Schüler sichtbar sind, sondern erst wenn ich mich entscheide, sie ihnen zur Verfügung zu stellen. Ich nutze regelmässig die Funktion „Planen“, damit ich die Aufgabe auf den Tag und die Minute genau planen kann und nicht daran denken muss, die Aufgabe am übernächsten Morgen zu veröffentlichen.
Am Anfang, wenn ich mit den Schülern in Google Classroom beginne, lasse ich den Stream ausgeschaltet. Erst später, wenn die Übersicht über die vielen Aufgaben nicht mehr gegeben ist, schalte ich die Zeitleiste ein und erhöhe so die Übersicht. Zu Beginn ist es wichtig, zu besprechen, was kommentiert werden soll und welche Art von Chatiquette wir einhalten wollen. Einigen Sie sich darauf, was diskutiert werden soll und was nicht erwünscht ist! Störenfriede können stummgeschaltet werden und keine Kommentare mehr abgeben. Darüber hinaus kann ich als Kursleiter jeden Kommentar löschen oder ändern.
Am Ende des Schuljahres gebe ich alle Arbeiten zurück und archiviere den Classroom-Kurs, sofern ich das noch nicht getan habe. Ich erstelle auch einen einmaligen Archivordner auf Drive und verschiebe alle Classroom Drive-Ordner, die zu diesem Zeitpunkt nicht mehr benötigt werden, in einen „Archiv“-Ordner. So habe ich in meinem Classroom-Ordner auf Drive nur die Kurse des aktuellen Jahres griffbereit. Mithilfe von Lesezeichen kann ich direkt auf die einzelnen Classroom-Kurse oder Drive-Ordner zugreifen: Setzen Sie Lesezeichen mit Symbolen für einen schnelleren Zugriff!
Google Classroom kann auch sehr gut in einer altersgemischten Umgebung eingesetzt werden.
Hier reduziert sich die Anzahl der Jahrgangsstufen. Ich richte eine Klasse ein (Office), dann eine weitere pro Jahrgangsstufe (AdiL 1, AdiL 2 und AdiL 3). Dinge, die die ganze jahrgangsgemischte Klasse betreffen, werden in Office gebucht, Dinge für die 1. Sekundarstufe in AdiL 1, solche für die zweite in AdiL 2, usw. Die Kategorien wechseln hier und stehen für die einzelnen Schulfächer:
Ausserdem habe ich begonnen, Gruppenaufgaben nicht mehr an alle, sondern nur noch an die Gruppenleiter zu posten. Diese laden dann ihre Gruppenmitglieder per Freigabe auf die Dokumente ein. So habe ich in der Lehrerübersicht nur die fünf fertigen Gruppendokumente und keine leeren Aufträge der anderen Schüler in meiner Übersicht.
Das Klassenzimmer ist perfekt für den Fernunterricht vorbereitet: Mit einem Klick betreten meine Schüler die Videokonferenz Meet, die mir mit Jamboard ein digitales Whiteboard bietet. Ausserdem kann ich Escape Rooms im Voraus vorbereiten und den Räumen während der Sitzung die Gruppenaufgaben zuweisen. Nach einer bestimmten Zeit kehren alle in die Klassensitzung zurück. Es hat sich als nützlich erwiesen, diese Abläufe ein paar Mal im Klassenzimmer zu üben (Mikrofone wegen der Rückkopplung sofort ausschalten).
Wir haben auch darüber gesprochen, wie man sich bei einem Videoanruf verhält, und die Netiquette für Chats festgelegt (Video an, Mikrofon aus). Meistens gebe ich meinen Bildschirm schon frei und habe dort eine Präsentationsfolie für diejenigen, die fünf Minuten zu früh sind, Countdown inklusive. QR-Codes mit lustigen Aufgaben: Eisberg zeichnen, Klassen-Challenge, etc. Ich lege feste Starttermine fest und erwarte, dass alle pünktlich sind und sich blicken lassen. Je nach Aufgabe können sie sich verabschieden, ich bleibe aber als Ansprechpartner für Fragen erhalten.
Wenn Gruppen von Schülern anwesend sind, werden die Fragen der anderen im Chat oder in einem kollaborativen Dokument gestellt, damit der Redefluss nicht gestört wird. Übrigens ist das Jamboard als Wandtafel auch für Erklärungen der Schüler zugänglich. Alles in Allem gibt es also viele Features, mit denen sich Arbeitsabläufe vereinfachen lassen, sodass mehr Zeit für das Lehren und Lernen bleibt.
Mehr über Google Classroom erfahren Sie im Beitrag „Ein Lehrertraum – digitale Kompetenzen mit Google Classroom fördern“.
Wie Bildungseinrichtungen systematisch zum Unterricht von morgen gelangen, erfahren Sie in unserem Whitepaper „Mit Google for Education zur digitalen Schule“.